Wir haben traumhaft schöne Tage im Norden Patagoniens verbracht! Vier Tage sind wir mit Kajaks durch den Comau-, den Quintupeu- und den Cahuelmo-Fjord gepaddelt. Begleitet von Jazz, unserer netten kanadischen Reiseleiterin, Kajaktrainerin und Köchin. Als warmen Ort zum Schlafen, Relaxen, Essen, Kartenspielen und Quatschen hatten wir noch das urgemütliches Begleitboot "Cahuelmó", mit Kapitän Antonio und "rechter Hand" Marcos dabei.
Am Sonntag-Mittag waren wir am nebligen und regennassen Bootsanleger in Hornopirén in die Kajaks geklettert. Und schon nach wenigen Metern empfing uns die unglaubliche Ruhe des Comau-Fjords. Nur die regelmässigen Geräusche der ins Wasser gleitenden Paddel und die ins Meer platschenden Regentropfen waren zu hören. In Hornopirén endet die Strasse und südlich erstrecken sich die riesigen Nationalparks Hornopirén und Pumalin. Letzterer hat eine besondere Geschichte: der über 300.000 Hektar grosse Park wurde in kleinen Stücken über Jahre vom US-Milliardär Douglas Tompkins (Gründer von Esprit, The North Face, usw.) gekauft um ein Stück der Natur Chiles dauerhaft zu schützen. Der Park ist so gross, dass er Chile in zwei Hälften teilt. Durch den Park führen keinerlei Strassen, es gibt keine Siedlungen innerhalb des Parks.
Wir paddelten auf den Fjorden an den Ufern dieses Parks entlang, mehrfach sahen wir Delfine, Seelöwen und diverse Vogelarten, allen voran Geier die - motiviert durch unsere Paddelkünste - ihre Kreise über uns zogen. Ich selbst hoffte vergeblich darauf, dass sich ein Killerwal zeigte. Immerhin bedeutet der Name Cahuelmo-Fjord, Fjord der Killerwale...
Vier Tage lang unberührte, menschenleere Natur - eine Landschaft die das Tollste der Schweiz, Skandinaviens und Kanadas zu vereinen scheint. Das Wetter wurde nach dem mässigen Beginn stetig besser. Der zweite Tag war noch bedeckt doch am Abend kam schon die Warme Sonne raus, so dass wir in den eiskalten Fjord (10°C) springen konnten. An den folgenden zwei Tagen hatten wir, pünktlich zum Südhalbkugel-Sommerbeginn, Sonnenschein und blauen Himmel.
Das Paddeln war auch wegen der Gezeitenströmungen teils recht anstrengend, aber eine Riesenfreude. Eine extrem elegante Art der Fortbewegung. Am dritten Tag sind wir nachmittags einen Fluss hochgepaddelt und auf dem Rückweg kehrte ein im Wasser liegender Baumstamm mein Boot akkurat rechtwinklig zur Strömung des Flussses. Bevor ich das Ganze realisierte, war das Boot mit eiskaltem Wasser gefüllt, umgekippt und ich nicht mehr drin. Da machte sich auch die vorsorglich gekaufte Tupperdose bezahlt, in die ich die Kamera wasserdicht eingepackt hatte! Praktischerweise gab es in der Nähe des abendlichen Liegeplatzes kochendheisse Quellen, deren Wasser in verschiedenen Becken zum Baden einlud. Und so lagen wir im Wald, mit Fjord- und Sonnenuntergangsblick in 40°C heissem Wasser bis die Finger schrumplig wurden...
Geschlafen wurde im engen, aber gemütlichen Rumpf der sanft schaukelnden Cahuelmó.
Vier Tage - ein ganz grossartiges, nvergessliches Erlebnis!
Der menschenleere, das Land durchschneidenden Nationalpark hat den kleinen Nachteil, dass es nicht so einfach ist, weiter nach Süden zu kommen. Nun haben wir mit Glück die allerletzten Plätze auf der letzten vorweihnachtlichen Fähre ergattert, die uns heute Nacht von Puerto Montt in das 2008 bei einem verheerenden Vulkanausbruch grösstenteils zerstörte Chaitén bringen wird. Von dort gehts per Bus direkt weiter Richtung Süden - nach Puerto Chacabuco.
Wir wünschen euch allen wunderschöne Weihnachten! Wir denken an Euch!
hallo daniel,
AntwortenLöscheneuch beiden schöne weihnachten,
und eine schöne zeit.
eure unternehmungen mitzuverfolgen
aus dem vereistem berlin hat schon fast was
sureales.
viele grüsse torsten doreen und emma