Heute haben wir die letzte grosse Bus-Etappe hinter uns gebracht. Und die hatte es in sich!
Wenn man in Patagonien gen Süden will, wählt man praktischerweise die argentinische Seite, da dort ebenes Gelände und damit Strassen vorhanden sind. Theoretisch.
Unser Ziel für heute war El Chaltén, ein touristisch ausgebautes Dorf am Fuss des Fitzroy-Massivs. Von Los Antiguos sind das auf der „Ruta 40“ genannten Strasse etwa 650 km. Was wir nicht bedacht hatten: nur etwa 200 km sind asphaliert, der Rest eine Schotterpiste der übelsten Sorte.
Interessanterweise existierte über gut die Hälfte der Strecke neben der Schotterpiste eine nagelneue, unglaublich glatte Asphaltstrasse, die eine vielfach höhere Geschwindigkeit zugelassen hätte. Aber die war aus einem rätselhaften Grund noch nicht freigegeben...
Die Ruta 40 führt durch den patagonischen Teil der argentinischen Pampa, eine sehr trockene, baumlose Gegend, die wieder sehr nach dem peruanischen und bolivianischen Hochland aussah: die gleichen Farben, die gleichen trockenen Grasbüschel. Dazu Luftspiegelungen am Horizont, die so aussehen als gäbe es dort eine riesige Wasserfläche. Auch die Tiere kamen und bekannt vor: Guanacos (eine wilde Lama-Art) und Nandus (südamerikanischer Strauss). Die Gegend dazu fast menschenleer. Wir kamen in den zwölfeinhalb Stunden Fahrt gerade an drei kleinen Siedlungen vorbei. Der Weidezaun seitlich der Strasse hörte allerdings nie auf...
Gegen acht Uhr schob sich dann aber der Gipfel des Mount Fitzroy und die Felsnadel des Cerro Torre über den Horizont. Und dieser Anblick liess die ganzen Strapazen der Fahrt vergessen.
Morgen besorgen wir uns Camping-Zeugs und gehen dann für zwei oder drei Tage am Fitzroy wandern.
der Lago Buenos Aires bei Los Antiguos |
Zwischenstop, erste Siedlung nach 2 Stunden Fahrt |
reale Asphaltstrasse und Fata Morgana |
das Fitzroy-Massiv: rechts Mt. Fitzroy, links: Cerro Torre |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen