Dienstag, 7. Dezember 2010

Exkurs: Essen in Peru

Auf besonderen Wunsch hier noch ein Exkurs „Essen in Peru“. In unseren Hostels beginnt der Tag meist mit einem „Continental Breakfast“, das heisst eine Art Fladenbrötchen mit Butter und Marmelade, dazu Tee oder Nescafé. Extras wie Müsli, Eiervariationen, Fruchtsalat gibts meist gegen Aufpreis dazu. Peruaner beginnen den Tag durchaus gleich deftiger, zum Beispiel mit einem gegrilltem Hähnchen und Reis. Überhaupt ist Peru das Land der Hähnchengrills, die Mehrzahl aller Restaurants sind Pollerias die Huhn gebraten, fritiert, gegrillt oder auch am Stiel servieren.
Mittags sind preisgünstige Menüs üblich, meist bestehend aus einer Suppe, einem Hähnchen- oder Fischgericht (oder seit der italienischen Invasion auch Pasta). Abgeschlossen wird das Menü meist mit einem frischgepressten Saft oder anregendem Coca-Tee.
Desweiteren haben die Leute hier einen ausgeprägten Hang zum Süssen. Es gibt ganze Strassen deren Schaufenster mit üppigen Torten gefüllt sind, auch Eiscreme ist sehr beliebt.
Abends geben wir uns gern den peruanischen Spezialitäten hin, in den Küstenregionen meist Fisch, allen voran das peruanische Nationalgericht Ceviche. Dies besteht aus rohen Fischstückchen, die in Limettensaft und Chili mariniert und mit ordentlich Zwiebel, Süsskartoffel und Mais serviert werden. Sehr lecker! Auch Forelle in diversen Varianten ist typisch. Regionale Gerichte sind z.B. mit Fleisch oder Gemüse gefüllte sehr pikante Paprikaschoten (eher Chilis), Kartoffeln mit kremiger Erdnuss-Knoblauch-Sosse, Alpaca- oder Lamagerichte (Steaks, Geschnetzeltes),weiterhin Avocado mit Hähnchen und Majonaise. Ein sehr wichtiger Bestandteil der peruanischen Küche ist Cuy, Meerschweinchen. Cuy wird als Ganzes gegrillt. Eine Hinweistafel an einem Gehege im Kloster Santa Catalia hielt es für notwendig zu erklären, dass Meerschweinchen ein „zahmer, vegetarischer Nager mit hohem Nährwert“ sei.
Da die Chinesen hier vor 100 Jahren die Eisenbahngleise gelegt haben und dann in Peru geblieben sind, gibt es viele peruanische Restaurants mit chinesisch angehauchten Gerichten, z.B. Reispfannen und Gewoktes.
Als Snack wird gern an einem gedämpften Maiskolben mit Reibekäse genagt. Auch in anderen Variationen ist Mais sehr beliebt, z.B. geröstete Körner, Popcorn, als Maisgetränk Chicha morales oder als wackelpuddingartige Nachspeise Mazamorro.
Bei Busfahrten bereitet man sich als Europäer vor, in dem man Verpflegung hortet. Während der Busfahrt (während einer wird dieser Text geschrieben) steigen dann aber mehrfach fliegende Händler zu, die verschiedene Snacks und Getränke feilbieten. In den teureren Bussen (Touritenbusse) werden meist Assietenessen serviert, gegen die ein Flugzeugessen eine wahre Geschmacksexplosion ist.
Nationalgetränk Perus ist ein Cocktail namens Pisco-Sour, welcher aus einem starken Kaktusschnaps, Limettensaft, Eischnee und Puderzucker besteht. Ausserdem gibt es nicht üble Biere. Bei den nicht-alkoholischen Getränken ist Inca-Cola zu erwähnen. Ein anfangs penetrant an Gummibärchen erinnernder knallgelber Softdrink, den man aber schnell liebgewinnt. Wenn man als Gringo (Weisser) eine Inca-Cola bestellt, erntet man oft ein anerkennendes Lächeln der Einheimischen. Ausserdem gibt es extrem feine Obstsäfte.
Stolle und Lebkuchen gibt es nicht, aber Dank des italienischen Einflusses den Weihnachtskuchen Panetone.
Damit kommt auch ohne Schnee bei sommerlichen Temperaturen ein klein wenig Adventsstimmung auf. 

peruanische Köstlichkeiten

Ceviche (unter Zwiebeln verborgen)


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