Vor Aufregung ganz wenig geschlafen und dann um 5 aufgestanden. dreiviertel 6 steht das Taxi vor der Tür und kurz darauf sind wir schon am „Haus der peruanischen Literatur“ - dem herrschaftlichen ehemaligen Bahnhof Limas, der nun nur noch für die monatlichen Fahrten des „Ferrocarril Central“ nach Huancayo seine alte Funktion übernimmt. Wir haben die billige „Classico“-Klasse gewählt und wir sind zufrieden mit unserer Wahl. Die weichen moosgrünen Sitze sind bequem, zwischen den Sitzen sind Tische, und die Waggons sind im Gegensatz zur teureren „Turistico“-Klasse nur maximal halb gefüllt. Die original peruanischen Waggons wurden übrigens 1982 in Rumänien hergestellt.
Dann gehts um 7 mit dröhnendem Hupen los durch die dann sofort gar nicht mehr mondänen Vororte Limas. Die Stadt ändert ihr Gesicht fast direkt hinter dem Bahnhof, bald wird es staubig und deutlich weniger wohlhabend.
Unser Zug trommelt, ächtzt und schaukelt schwerfällig aber gleichmässig voran und wir gewinnen sanft an Höhe. Schon bald ändert sich das Farbspektrum hin zu Grau- und Ockertönen. Nur noch wenige Pflanzen trauen sich ein sattes Grün zu. Immer wieder öffnet sich nur einen knappen Meter seitlich des Gleises ein Blick auf einen heftig steilen Abhang. In Kombination mit dem Elefantengang-Geschaukel des Zuges führt das zu dem ein oder anderen Adrenalinschub...
Die Landschaft ändert sich von schön zu atemberaubend, auf beiden Seiten des Zuges steigen karge trockene Berghänge an und die Augen haben sich längst an die neuen Farben gewöhnt. Immer weiter gehts bergan 2389, 3733 und dann ist nach 7 stunden der Pass erreicht: 4758 m.ü.M.. „La Galera“ die zweithöchste Bahnstation der Welt hat fast die Höhe des Mt. Blanc. Oben dann Berge mit ein wenig Schnee, kleine Seen, Grasland und Lamas. Und jetzt gehts wieder bergab Richtung Huancayo wo wir dann bestimmt ein nettes Hostel finden.
Nachtrag: Haben flott ein nettes Hostel gefunden. Und der so selten eintreffende Zug wurde am Bahnhof von der örtlichen Blaskapelle empfangen!!!
"la Galera - zeithöchste Bahnstation der Welt |
Hallo Ihr Zwei,
AntwortenLöschenIhr beide sorgt für herrliches Fernweh! Die Bilder und Texte sind fantastisch!
Seid umarmt aus der fernen Heimat!
Dani