Samstag, 1. Januar 2011

Mount Fitzroy + Cerro Torre

Am Mittwoch sind wir bei prächtigstem Sommerwetter zu unserer dreitägigen Wanderung am Fitzroy-Massiv aufgebrochen. Vorher hatten wir unser Gepäck um ein kleines Zelt, zwei silbrig glänzende Isomatten und Proviant ergänzt. Vor dem Loswandern hatten wir noch einen kleinen Snack gesucht und waren im Bistro "Ritual del Fuego" gelandet. Dort gab es nicht nur ein unglaublich leckeres Mittagessen, sondern auch einen Koch, der uns als Wanderer erkannte und uns mit vielen guten Tips versorgte. Da dieses Restaurant so nett und das Essen so toll war, reservierten wir hier gleich zwei Plätze fürs Silvestermenü.
Schon vom Dorf Chaltén aus konnten wir die Gipfel der fantastischen Granitberge der Fitzroy-Gruppe sehen.
Die zahlreichen Gipfel des Fitzroy-Massivs ragen weithin sichtbar als spektakuläre, hellgraue, glatte Felstürme aus den sie umgebenden braunschwarzen und schneebedeckten Bergen der südlichen Anden.
Unter den Gipfeln des Massivs ist der Fitzroy mit 3410m der höchste, der Cerro Torre mit 3110m der aufregendste Berg.
Ein sehr schöner Wanderweg führte uns dann gleich in einen lichten Wald, dessen Bäume sich offenbar die verschiedensten Richtungen ausgesucht hatten, um den hier meist garstigen Winden auszuweichen. Meist aber aussichtslos, wie die vielen schon hellgrau ausgebleichten Baumruinen zeigten.
Unser Ziel für den ersten Tag war die Laguna Torre, ein Gletschersee der sich unterhalb des Cerro Torre befindet. Und dieser Cerro Torre ist nicht nur ein Berg - er ist ein echtes Naturereignis. Der "Schrei aus Stein" gilt als einer der schönsten und schwierigsten Berge der Welt. Seine nahezu senkrechten Wände, die keinem Schnee Halt geben, ragen über 1500m über dem Torre-Gletscher auf. Ein fantastischer Anblick bei wunderbar blauem Himmel - erst am späteren Nachmittag hatte der Berg eine Wolke aufgespiesst, wie ein Zahnstocher eine Olive.
Nachdem wir unser Zelt auf einer windgeschützten Lichtung aufgebaut hatten, liefen wir dann noch zum Aussichtspunkt "Mirador Maestri" weiter, benannt nach dem vermeintlichen Erstbesteiger. Unweit des Aussichtspunktes fanden wir dann auch die kleine, im Wald verborgene Hütte Maestris, von der aus er 1970 zum Gipfelsturm aufbrach.
Nach einer etwas unbequemen Nacht auf den ultradünnen Isomatten gings am zweiten Tag weiter zum Mount Fitzroy, dessen Gipfel sich an diesem Tag unter einer Wolke verbarg. Durch das Spiel der Wolken aber ebenfalls ein wahnsinnig beeindruckender Anblick. An der Laguna Suzia, eine Stunde oberhalb des Zeltplatzes, konnten wir dann sehen wie Gletscherteile über eine hohe Steilwand in den See stürzten. In der kommenden Nacht wurde es stürmisch, so dass der Wolkenvorhang am Morgen weggeblasen war. Und so konnten wir nun auch den Fitzroy in seiner ganzen Pracht sehen.
Diese dreitägige Wanderung durch diese einmalige Landschaft war ein neues Highlight unserer Reise! Unvergesslich!
Das neue Jahr feierten wir dann mit tollem Essen im "Ritual del Fuego" und stiessen mit vielen lustigen unbekannten Leuten aufs neue Jahr an.
Gleich steigen wir in den Bus, der uns in vier Stunden nach El Calafate bringen wird. Dort ist dann der Perito Moreno-Gletscher unser nächstes Ziel.

auf dem Weg zur Laguna Torre













die Gipfel von Cerro Torre, Torre Egger, Punta Herron















der "Schrei aus Stein" über dem Torre-Gletscher

Laguna Torre













Fitzroy-Massiv mit windgepeitschtem Wald

Laguna de los Tres mit Fitzroy-Massiv

die Nachbargipfel des Mount Fitzroy













jetzt ohne Wolke: der Mount Fitzroy

Himmel in argentinischen Nationalfarben


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